[Rezension] Peter S.Beagle- In Kalabrien

Klett Cotta Verlag
163 Seiten
ISBN- 978-3608962178

Klappentext: 

Claudio lebt zurückgezogen in den Bergen Süditaliens, fernab von allem modernen Leben. Allein seine Katzen, Kühe und Ziegen leisten ihm Gesellschaft. Eines Tages geschieht etwas Unfassbares: Ein Einhorn taucht in dem Weinberg hinter seinem Haus auf.

So atemberaubend und wunderschön das Einhorn ist, das urplötzlich vor ihm steht, es stellt Claudios Leben auf den Kopf. Der Plan, die Existenz des geheimnisvollsten aller Tiere geheim zu halten, scheitert. Und richtig gefährlich wird es, als neben aufdringlichen Journalisten auch gewalttätige Vertreter der Mafia sein abgeschiedenes Gut heimsuchen. Wie soll er, der nur den Postboten und seine anarchische Schwester als Freunde hat, das Einhorn schützen?

Meine Meinung: 

Es gibt viel Fantasy auf dem Markt, und die meiste erschöpft sich in vielen, vielen hundert Seiten, ohne einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Dieses Buch ist anders.

Der Inhalt ist schnell erzählt- ein einsam lebender Bauer sieht eines Tages ein Einhorn auf seinem Land. Und während er sich noch damit arrangiert dass das Wesen sein komplettes Leben ändert hat die Aussenwelt nichts besseres zu tun als zu versuchen, ihm und dem Einhorn den Frieden zu nehmen.

Dieses kleine Büchlein hat gerade einmal knapp 160 Seiten- ich hatte beim Lesen aber absolut nicht den Eindruck, als würde etwas fehlen. Die Sprache ist treffend und schafft es nicht nur das Notwendigste mitzuteilen ohne sich in sinnlosen Details zu verlieren, sondern schafft es auch, die vorkommenden Charaktere absolut treffend zu beschreiben- angefangen vom grummeligen Einsiedler bis zum anarchistischen Ziegenbock. Alle Charaktere sind wahnsinnig liebenswert und man hat sie gleich vor Augen, den eigensinnigen alten Mann und seine Tiere, die ihm als einzige Gesellschaft leisten (dürfen...). Das ist etwas, was manche Bücher auch auf 1000 Seiten nicht hinbekommen. Ich hatte keine großen Erwartungen, fand die Inhaltsangabe sogar ein wenig skurril und konnte mir kaum vorstellen, wie man so etwas anständig präsentiert ohne ins Kitschige oder Ausgelatschte abzudriften.
Hier ist das gelungen. Dieses Buch ist ein absolutes Juwel, ein wundervolles Märchen und voller Weisheit und zarter Mitteltöne. Ich bin begeistert.

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