[Rezension] Carla Freieck- So viele Jahre

Diana Verlag
365 Seiten
ISBN- 978-3453359413



Klappentext


Nach außen ist alles perfekt: Thea, Anfang fünfzig, liebt ihre Familie, aber hinter der Fassade bröckelt es. Schreckliche Alpträume und Migräneattacken machen ihr das Leben zunehmend zur Hölle. Eine Affäre mit dem attraktiven Johann Seitz bringt nicht die erhoffte Erlösung. Sie wird immer dünnhäutiger. Schon der zufällige Besuch in einer alten Villa löst Panik in ihr aus. Hat das alles mit ihrer Kindheit zu tun? Was geschah damals, als sie durch einen Unfall jede Erinnerung an die frühen Jahre verlor? Die Suche nach einer erschütternden Wahrheit nimmt ihren Lauf ...

Autoreninformationen


Carla Freieck ist vielseitig. Bevor sie sich ganz dem Schreiben widmete, war sie unter anderem als Sekretärin eines Bürgermeisters und im journalistischen Bereich tätig. Sie liebt Pferde, hat ein Faible für italienische Weine und interessiert sich für Architektur. In ihrer Freizeit ist sie mit Anfang fünfzig außerdem begeisterte Oma und Hobbygärtnerin. Mit ihrem Mann lebt Carla Freieck seit vielen Jahren in der Nähe von Limburg.

Meine Meinung 

In der Protagonistin dieses Romans werden sich sicher viele Leserinnen wieder finden. Thea ist in den 50ern, hat so allgemein alles, was man sich vorstellt bzw. wonach die meisten streben. Und dennoch nagt eine gewisse Unzufriedenheit an ihr, eine Unzufriedenheit, die sie nach und nach von innen her auffrisst und gegen die nichts zu helfen scheint. Schließlich enthüllt sich, dass dieser Umstand und auch Theas gesundheitliche Probleme vielleicht etwas mit ihrer Kindheit zu tun haben könnten.
Ich bin zwiegespalten was diesen Roman betrifft. In jedem Fall ist er mitreißend und spannend und besitzt einen ziemlichen Sog beim Lesen- es ist kaum möglich ihn wegzulegen und ich hatte durchaus den Anspruch heraus zu bekommen, wie denn nun alles zusammen hängt. Für einen verregneten Sonntag taugt das Buch in jedem Fall schon einmal.
Und weiter?
Nun... ich entdeckte da schon einige Schwächen die mich störten. Die Protagonistin bleibt trotz ihrer beständig beschriebenen inneren Konflikte und gesundheitlichen Baustellen merkwürdig blass, blieb mir fern, sodass ich keine Verbindung zu ihr aufbauen konnte. Das ganze wäre aus austauschbar gewesen, die Person der Thea konnte mich einfach nicht für sich einnehmen. Überhaupt wirkt die Story rund um das psychologische Trauma einfach zu bemüht für meinen Geschmack, zu brachial ausgewalzt und mit zuwenig komplexeren Zwischentönen. Und die Lösung ist dann letztendlich auch nicht wirklich etwas, das man noch nie gelesen hätte.
Ich habe mich durchaus unterhalten gefühlt, leider kann sich dieser Roman aber nicht aus der durchschnittlichen Masse seiner Genre- Kollegen herausheben. Er ist nichts, was einem lange im Gedächtnis bleiben wird, weder wegen seiner schillernden Figuren noch wegen einer besonders originellen Lösung oder Umsetzung. Fazit: Durchschnittliches aber dennoch spannendes Leseerlebnis gewürzt mit Hausfrauenpsychologie. Es reichte jedenfalls nicht aus für mich, um noch ein weiteres Buch der Autorin zu lesen. 

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