[Rezension] Bonnie Leben- Eine Bonnie kommt niemals allein

 

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16€
256 Seiten
ISBN 3453606957
Reziexemplar

Worum geht's? 


Mit 18 erhielt sie eine Erklärung für die Gedächtnislücken und Blackouts, für die Schwere in ihrem Leben, die endlich Licht ins Dunkel brachte: Bonnie hat eine Dissoziative Identitätsstörung, früher auch multiple Persönlichkeitsstörung genannt. Sie weiß seitdem: Sie ist Viele. Viele unterschiedliche Personen leben in ihrem Körper: eine komplexe Reaktion auf schwere Kindheits-Traumata, zugleich ein wichtiger Überlebensmechanismus und eine große Last. Wie lebt man sein Leben, wenn man sich den Körper und die Lebenszeit mit anderen teilen muss? Was für Probleme und Strategien ergeben sich im Alltag und wie geht man damit um? Die Geschichte der Bonnies zeigt ihre Stärke und Resilienz, beantwortet zahlreiche Fragen zu einer faszinierenden Lebensrealität und informiert fundiert über eine Diagnose, die für viele nur in vagen Umrissen existiert.(Quelle: Verlag)

Meine Meinung: 


Die dissoziative Identitätsstörung (kurz DIS) zählt schon lange zu meinen Interessengebieten. Als nicht- Betroffene ist es nur schwer vorstellbar, wie es sein muss, sich seinen Kopf mit anderen zu teilen und beständig Stimmen darin zu hören, die andere Meinungen vertreten. Lange Gedächtnislücken zu haben. Schmerzen, ohne zu wissen, woher sie kommen. Es gibt sehr viele interessante Aspekte dieser Störung. Ich habe bereits einziges dazu gelesen, wie beispielsweise die Sachbücher Michaela Hubers oder Truddi Chase' "Aufschrei". Letzteres ist besser geeignet um es mit dem vorliegenden Werk zu vergleichen, da ebenfalls der Bericht einer Betroffenen. Bonnie Leben folge ich seit einiger Zeit auf Instagram, wie, ich denke, auch die meisten anderen ihrer Leser. Wie auf Social Media üblich, bleiben die Inhalte eher oberflächlich und sind auf Likes und kurze Thrills ausgelegt. 
Ich erhoffte mir von einem schriftlichen Werk also einen gewissen Mehrwert, besonders im Hinblick auf die Tiefe und das Innenleben der Personen. Die Triggerwarnungen zu Beginn fehlten jedenfalls nicht. Im Laufe des Buches fragte ich mich allerdings, weshalb diese überhaupt da standen- denn es wurde während des gesamten Buches nichts konkretisiert, höchstens angedeutet. Im Großen und Ganzen bleibt es bei dem, was Follower bereits kennen, es gibt eigentlich keine neuen Informationen. Was es aber gibt: Einen philosophischen, lebensweisheitlichen Zeigefinger am Ende jedes Kapitels. Für mich sind allgemeine Aussagen dieser Art eine Ablenkung, um nicht wirklich in die Tiefe gehen zu müssen. Ich gewinne den Eindruck, dass die Autorin es in jedem Fall vermag, ihre Störung angemessen zu vermarkten. 
Leider war es mir zuwenig Authentizität, dafür viel psychologisches Blabla, das auch in einem Selbsthilfebuch stehen könnte. Daher empfehle ich das Buch eher nicht weiter- wer einen wirklich guten, ergreifenden Bericht einer Betroffenen lesen möchte, dem empfehle ich deutlich "Aufschrei" von Truddi Chase, auch, wenn es nur noch antiquarisch zu erhalten ist. 





Meine Bewertung: 💙💙🤍🤍🤍

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