[Rezension] Alan Bradley- Flavia de Luce 9- der Tod sitzt mit im Boot

Penhaligon Verlag
351 Seiten
ISBN-978-3764531140




Klappentext:

Wie sieht für Sie der typische Ermittler aus? Männlich, mittelalt, ein bisschen brummig, mit einer aufgeweckten jungen Kollegin an seiner Seite? Denken Sie um! Denn kaum jemand hat eine so hohe Erfolgsquote, was die Lösung von Kriminalfällen betrifft, wie Flavia de Luce: zwölf Jahre alt, auf liebenswerte Weise ein bisschen naseweiß, begnadete Chemikerin, an ihrer Seite nur ihr treues Fahrrad Gladys. Auch in diesem ungewöhnlich heißen Sommer in England kreuzt während eines Bootsausflugs mit ihrer Familie eine Leiche Flavias Weg. Der tote Mann ist in blaue Seide gehüllt und trägt einen einzelnen roten Ballettschuh. Als auch noch drei Klatschtanten in der ortsansässigen Kirche dran glauben müssen, läuft Flavias zauberhafte Spürnase erneut zu Hochtouren auf.
Autoreninformation:
Alan Bradley wurde 1938 in der kanadischen Provinz Ontario geboren. Nach einer Laufbahn als Elektrotechniker zog Alan Bradley sich 1994 aus dem aktiven Berufsleben zurück, um sich ganz dem Schreiben zu widmen. Mord im Gurkenbeet war sein erster Roman und der viel umjubelte Auftakt zu seiner weltweit erfolgreichen Serie um die außergewöhnliche Detektivin Flavia de Luce. Alan Bradley lebt zusammen mit seiner Frau Shirley auf der Isle of Man.
Meine Meinung:
Ich lese nicht oft Jugendromane. Doch bei der Reihe um die junge Flavia de Luce bin ich ein Fan der allerersten Stunde und habe ausnahmslos jeden der acht bisher erschienenen Bände inhaliert. Und so war auch der neunte für mich eine absolute Pflicht. Als er ankam war sogleich klar: Klingel ausschalten, Telefon ausstöpseln und allen Freunden sagen, dass ich zwei Tage lang nicht zu erreichen bin. Mich hat selten eine Reihe im Ganzen so gut unterhalten. 
Nun also der 9te Band. Wenn eine Reihe schon so lang ist ist jeder Band ungefähr wie nach Hause kommen. 'Nach Hause' heißt in diesem Fall nach Buckshaw, in das hochherrschaftliche alte Herrenhaus, in dem Flavia mit dem Rest ihrer Familie und ihren Bediensteten lebt. Leider war das in diesem Band nicht so, denn er ist ausgelagert und spielt auf einer Urlaubsreise der de Luces. Das fand ich sehr schade, denn das kleine Dorf und das Haus machen einen großen Teil des Charmes dieser Reihe aus. Aber gut, das sollte mich nun nicht abhalten.
Wie Fans dieser Reihe es kennen, kommt auch diesmal die Handlung ruhig und vorsichtig in Gang. Der Autor bleibt sich und Flavia hier treu, und wie in allen anderen Bänden auch ist der Kriminalfall um den es geht eher ein Nebenschauplatz. Viel wichtiger sind die Charaktere und deren Entwicklung, und da tut sich so einiges in diesem Band, was ich so nicht erwartet hatte. So arbeitet Flavia hier das erste Mal mit dem 'guten alten' Dogger zusammen und man erfährt auch endlich ein bißchen was über dessen Vergangenheit. Da bin ich auf jeden Fall in Zukunft gespannt auf mehr! Ebenso ist es das erste Mal dass Flavia und ihre Schwestern sich nicht die ganze Zeit bekämpfen, sondern sogar fruchtbar zusammen arbeiten. Das war eine Entwicklung, die mich neugierig machte- allerdings war es mir auch stellenweise zu glatt. Auch der Erzählstil war für mich an manchen Stellen etwas zuviel des Guten, der ein oder andere Vergleich oder Metapher hätte nicht sein müssen.
Insgesamt empfinde ich diesen Roman als wesentlich komplexer als die vorhergehenden Bände. Flavia wird älter, das merkt man, und so werden es auch ihre Gedankengänge. Es ist und bleibt ein Krimi, aber so langsam braucht man tatsächlich etwas Hirnschmalz, um Fräulein de Luces Ausführungen zu folgen. Für mich keine schlechte Entwicklung.

Was bleibt unterm Strich zu sagen?
Für Fans der Reihe ist auch 'der Tod sitzt mit im Boot' wieder absolut zu empfehlen. Die Vorbände zuerst zu lesen, empfehle ich allerdings dringend. Vieles versteht man nicht, wenn man mit einem der Folgebände einsteigt. Also am besten in chronologischer Reihenfolge lesen. Für mich bleibt Flavia de Luce Pflicht, und ich kann nur hoffen, dass der Autor so schnell nicht mit dem Schreiben aufhört. Neun Bände sind nicht annähernd genug. 

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