[Rezension] Veikko Bartel- Mörderinnen

Mosaik Verlag
240 Seiten
ISBN- 978-3442393367





Klappentext


Warum töten Menschen? Was lässt sie diese letzte Grenze überschreiten? In über 30 Tötungsdelikten hat Veikko Bartel schon vor Gericht verteidigt, in »Mörderinnen« erzählt er die vier spektakulärsten, anrührendsten, grausamsten Fälle: die Kindsmörderin, die Sadistin, die Gattenmörderin, die Giftmörderin. Er schildert die Hintergründe, die hasserfüllten Reaktionen der Öffentlichkeit und die biographischen Tragödien, die sich hinter den Taten verbergen, den Zynismus und die Resignation der Justizbehörden. Sein Buch stellt die Frage nach Gerechtigkeit und zeigt mit jedem Fall: Die Realität ist spannender als jeder Krimi.

Autoreninformationen


Veikko Bartel, geboren 1966 in Karl-Marx-Stadt (DDR), studierte nach der Wiedervereinigung Jura und arbeitete von 1996 bis 2011 als Rechtsanwalt in Potsdam, ab 1998 als Strafverteidiger. Heute ist er Dozent für Steuerrecht. Er lebt mit seiner Frau in Potsdam.

Meine Meinung:

Hin und wieder ist mir auch mal nach einem interessanten Sachbuch. Und dann darf es auch gerne prekäre Themen berühren, die nicht ganz so alltäglich sind. Das hat mich auch an diesem Sachbuch gereizt- 'die Realität ist spannender als jeder Krimi', verspricht es. Ja, wirklich? Davon musste ich mich natürlich überzeugen. Die kranke Faszination für solche Fälle kann sicher fast jeder nachvollziehen. Ganz besonders, wenn es um Frauen geht- denn Frauen als Mörderinnen gelangen seltener in die Öffentlichkeit, und wenn, sind es meist Fälle die einem buchstäblich die Haare zu Berge stehen lassen. Ganz besonders perfide ist da oft das Vorgehen. Hier zeigt sich aber auch dass die Gesellschaft immer noch nicht echte Gleichberechtigung praktiziert- immer noch traut man Frauen viele Gewaltverbrechen schlichtweg nicht zu, zum Beispiel Kindsmord. Entsprechend schockierend stellt sich dieses Buch dar- vier Geschichten von vier Mörderinnen. Schreckliche Taten, zweifelsohne.
Und dennoch steht hinter jeder Tat auch eine Geschichte, und genau darauf nimmt der Autor hier Bezug. Und diese Geschichten fand ich zum Teil noch schockierender als die Tat selbst- mehr noch, ich hatte manchmal sogar Mitleid mit den angeklagten Frauen.
Es ist wirklich wahr- es ist nicht alles immer nur schwarz und weiß, die Welt ist voller Grautöne. Und ich bin wirklich froh darum, einmal mehr einen Einblick bekommen zu haben. Ich bin sicher, Richter haben einen sehr harten Job, schließlich sind auch sie nur Menschen und nicht taub gegen jene Geschichten, die Frauen zu Mörderinnen machen.
Von mir gibt es eine unbedingte Leseempfehlung, ich freue mich sogar schon auf das neue geplante Buch des Autors. Ich werde ihn auf jeden Fall im Auge behalten. 

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