[Rezension] Romy Fölck- Die Rückkehr der Kraniche


Argon Hörbuch Verlag
9h 26min
16€
*Rezensionsexemplar*

Worum geht's? 

Ein altes Haus inmitten der Elbmarsch, die Kraft der Natur und drei Frauengenerationen, die nach Jahren dort wieder aufeinander treffen.
Zwei Schwestern mit unterschiedlichen Lebensentwürfen treffen aufeinander, als die Mutter im Sterben liegt. Im alten Reetdachhaus in der Elbmarsch müssen sich die Hansen-Frauen ihrer Vergangenheit stellen, mit all ihren Geheimnissen und Fragen, und lernen, dass ein Ende immer auch ein Anfang sein kann.
Nach langer Zeit treffen die Schwestern Grete und Freya in ihrem Elternhaus wieder aufeinander. Ihre Mutter Wilhelmine hat einen Schwächeanfall erlitten, Freya kommt sofort aus Berlin angereist. Sie will helfen, aber mehr noch ihrem eigenen Leben entfliehen. Ihr Freund hat sie verlassen, und damit die letzte Hoffnung auf die Gründung einer eigenen Familie.
Grete ist ebenfalls Single, sie ist ihr Leben lang im kleinen Dorf an der Elbe geblieben, eine frühe Schwangerschaft machte ihre Träume von der weiten Welt zunichte. Sie kümmerte sich erst um ihre Tochter Anne, dann brauchte Wilhelmine mehr und mehr Unterstützung mit Haus und Hof. Gretes Zufluchtsort ist die Natur, der Garten, vor allem aber das Naturschutzgebiet an der Elbe, wo sie als Vogelwartin arbeitet. Als sich jetzt, kurz vor ihrem fünfzigsten Geburtstag, eine unerwartete Chance zum Ausbrechen bietet, auf die sie schon lange gehofft hat, braucht sie einmal die Unterstützung ihrer Familie mehr denn je.
Auch Anne kommt, um der Großmutter nahe zu sein. Das Verhältnis zu ihrer Mutter Grete ist angespannt – sicherlich auch, weil diese nie verraten hat, wer Annes Vater ist. Und auch Wilhelmine liegt ein Geheimnis auf den Lippen. (Quelle: Verlag) 

Meine Meinung: 

Ich hatte das Vergnügen, diesen Roman als Hörbuch zu hören. Vergnügen deshalb, weil die Leserin, Tessa Mittelstaedt, einfach hervorragend liest. Ihre Stimme ist grundsätzlich schon äußerst angenehm- sehr wichtig für mich, da bin ich wirklich pienzig. Ich kann ein Hörbuch nicht beenden, wenn mir die Vorlesestimme nicht wirklich zusagt. Auch nicht, wenn es 'nur' 9 1/2h dauert, wie diese gekürzte Ausgabe. Das war also zumindest kein Problem. Dann schaffte es die Leserin aber auch, jeder einzelnen Protagonist*in eine ganz charakteristische Stimme zu verleihen, die zu den Eigenheiten der Person passte. Mir machte das die Vorstellung auf jeden Fall viel leichter, und es machte das ganze einfach auch sehr erfrischend. 
Manchmal hatte ich das Gefühl, die Personen wären mir persönlich bekannt. Die Autor*in hat den Flair der beschriebenen Region (Elbmarsch) wahnsinnig plastisch eingefangen- ich roch richtiggehend das Wasser, die Gräser und das Sauerteigbrot- und hörte das Knarren der alten Dielen und das Rascheln des Reetdaches. Nicht jede Figur war mir gleichermaßen sympathisch, aber alle waren nachvollziehbar gezeichnet und hatten eine Seele. Das Erzähltempo war eher gemütlich, ruhig, passte absolut zur Handlung, die sich in aller Ruhe entfaltete. Gut gefallen hat mir auch besonders, dass die Autor*in mit Anna auch eine Person eingebracht hat, die die Diversität im Roman erhöhte. Dabei wirkte es aber nicht erzwungen oder bemüht (wie so oft) sondern fügte sich organisch in Handlung und Charakterentwicklung ein. Alles in Allem auf jeden Fall ein rundes Erlebnis- das Einzige was ich unnötig fand war die Kürzung, denn auch die ungekürzte Version ist jetzt nicht unglaublich lang. Hin und wieder merkte man es auch ein wenig, fand ich. Das war ein wenig schade. Sonst muss ich aber sagen, ich habe mich beim hören sehr gut unterhalten gefühlt. 

Meine Bewertung: 💙💙💙💙🤍



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