[Rezension] Krysten Ritter- Bonfire – Sie gehörte nie dazu

Diana Verlag
365 Seiten
ISBN- 978-3453292130



Klappentext


Die schrecklichen Ereignisse ihrer Jugend haben Abby Williams zehn Jahre lang verfolgt. Als Anwältin muss sie nun noch einmal in ihre Heimat zurückkehren, um in einem Umweltskandal zu ermitteln. Kaum hat Abby die Provinzstadt in Indiana betreten, wird sie von der Clique empfangen, die sie damals tyrannisiert hat. Der Einfluss der drei Frauen scheint mit den Jahren noch größer geworden zu sein. Aber Abby lässt sich heute nicht mehr einschüchtern. Bald  erkennt sie, dass das verstörende Ritual der Clique namens Das Spiel noch immer existiert. Laufen die Fäden tatsächlich in einem Netzwerk der Grausamkeit und Korruption zusammen? Und wird Abby ihre Angst überwinden, um dem perfiden Spiel ein Ende zu setzen?

Autoreninformationen


Krysten Ritter, geboren 1981, ist eine Hollywood- und Serienschauspielerin, die man u. a. aus den Erfolgsserien »Breaking Bad«, »Marvel's Jessica Jones«, »Apartment 23« sowie den Filmen »Shopaholic« und »27 Dresses« kennt. Sie ist eine schillernde Persönlichkeit: Sie spielt ausgefallene Rollen, ist feministische Produzentin, singt in einer Indie-Rockband, sieht aus wie Schneewittchen und hat mit »Bonfire« einen bemerkenswerten Thriller geschrieben hat.

Meine Meinung:

Ich kannte die Autorin Krysten Ritter nicht, bevor ich diesen Roman las- dass sie Schauspielerin ist und so weiter erfuhr ich erst hinterher, was auch gut ist- denn so war ich nicht in Versuchung den Roman danach zu beurteilen ob ich Sympathien für ihre Rollen etc. hege. Nein, ich war frei den Roman völlig unvoreingenommen zu betrachten. 
In Anbetracht der Seitenanzahl und der Aufmachung hatte ich einen Thriller mit Mystery Elementen erwartet- ein Geheimnis in einer Kleinstadt, ein Trauma- soweit so gut. Und bis zu etwa der Hälfte des Buches ist es auch genau das, worum es geht. Wir werden in die Kleinstadt Barrens eingeführt, lernen die maßgeblichen Charaktere kennen und erfahren etwas über die Protagonistin, die fortwährend von Flashbacks bzgl. des ominösen Geheimnisses und ihrer High School Zeit geplagt wird, sobald sie die Stadtgrenze überschritten hat. 
Positiv aufgefallen ist mir auf jeden Fall die Beschreibung der Kleinstadt Barrens- man sieht buchstäblich das tumbleweed durch die Gegend rollen. So stellt man sich eine amerikanische, völlig verpennte Kleinstadt vor. Soweit war ich also schonmal am richtigen Ort, ich konnte mir bildlich vorstellen wie es sein muss aus der Großstadt in so etwas zurück zu kehren (wie die Protagonistin). Ich würde also sagen, das Buch lässt sich- für einen Thriller dieses Umfangs- ziemlich viel Zeit um in die Handlung einzuführen. Das ist für mich eher positiv und ich hatte die Hoffnung, dass dann auch die zweite Hälfte des Thrillers nicht überhastet wirkt. Es regnet nur so Andeutungen bezüglich eines großen Geheimnisses und der Vergangenheit der Protagonistin, letztere ist beinahe schon besessen zu nennen. Es wurde also richtig Spannung aufgebaut (für mich stellenweise etwas bemüht und zu sehr drauf hingewiesen, aber ok)- nur um dann zum Ende des Buches hin gnadenlos zu verpuffen. Der letztendliche Plotausgang ist simpel und vorhersehbar. Es fühlte sich an wie einen vollen Krug anzuheben, der dann doch leer ist. Ein einfaches 'plöpp' blieb übrig, wo man eine echte Explosion erwartet hätte. Leider muss ich sagen: Nichts neues hier. Es findet sich in diesem Thriller nichts, was wir so nicht schon tausendmal gelesen hätten. Gleichzeitig bleibt leider alles sehr oberflächlich. Die typischen Klischees sind immerhin vorhanden- die Hälfte der Protagonisten ist Alkoholiker und der ermordete Hund fehlt natürlich auch nicht. Und das war es dann auch- die Charaktere bleiben blass und austauschbar. Ich bin eine Leserin für die der Weg durchaus das Ziel sein kann, das versöhnt mich dann mit einem Ende das mir vielleicht nicht so zusagt. Aber dies war für mich leider kein überzeugendes Debüt- von Handlung über Charaktere bis hin zum Erzählstil (plump, eindimensional, salopp) war alles mehr als ausbaufähig. Um einen guten Thriller zu schreiben gehört meiner Meinung nach doch noch so einiges mehr dazu. 


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