[Rezension] Lenka Hornakova-Civade- Das weiße Feld

Blessing Verlag
272 Seiten
ISBN- 978-389667582



Klappentext: 

Sie heißen Magdalena, Libusa und Eva und teilen dasselbe Schicksal: Sie wachsen jeweils ohne ihren leiblichen Vater auf. Aber statt an diesem Schicksal, das in den Augen ihrer Umgebung ein regelrechter Makel ist, zu zerbrechen, entwickeln sie jede auf ihre Art einen unbändigen Freiheitswillen: Magdalena, die mit ihrer Mutter Marie aus dem braun gewordenen Wien flieht. Libusa, die mit ihrer Neugierde auf die Außenseiter der uniformierten Gesellschaft ihre Umgebung in Atem hält. Und Eva, die als Linkshänderin pädagogische Umerziehungsprogramme sabotiert und von fernen Ländern träumt. Alle drei eint die Zuneigung zu ihrer ebenso mürrisch-verschlossenen wie unbeirrbar selbstbewussten, beinahe überlebensgroßen Großmutter "Maman Maire", die sich als Hebamme im Dorf unentbehrlich zu machen verstand.
In einem Panoptikum unvergesslicher Charaktere - auf männlicher Seite: ein größenwahnsinniger Apparatschik, ein dichtender Tagträumer, ein patriarchalisch-humaner Bauer - entfaltet sich eine Familiengeschichte, deren großes Geheimnis erst auf den letzten Seiten seine Auflösung findet.

Autoreninformation:

Lenka Hornáková-Civade wurde 1971 in der Tschechoslowakei in der Provinz Mähren geboren und wanderte 1991 nach Frankreich aus. Sie studierte an der Sorbonne Ökonomie und Philosophie. Heute lebt sie als Malerin und Schriftstellerin in Südfrankreich. Das weiße Feld ist ihr erster in französischer Sprache geschriebener Roman.

Meine Meinung: 

Dieser Roman hat mich schlichtweg von den Füßen gerissen. Drei Frauen, drei Geschichten, aufgeteilt in drei Bücher aus den jeweiligen Perspektiven. Allein der Einstieg und die verwendete Sprache ist ein echter Genuss- man wird buchstäblich in diesen Roman hinein gesogen, zumindest mir ging es so. Ein kleines Dorf, Frauen die ihren Lebensweg suchen (und finden), Drama, ein wenig Liebe, viel Geschichte und ein Rahmen, der mich vollends überzeugt hat. Ich hoffte mit den Frauen, träumte, fieberte mit, litt mit- das ist mal wieder ein Buch gewesen, das von Anfang bis Ende überzeugen konnte und mir sicher noch länger im Gedächtnis bleiben wird.
Der Reiz liegt aus meiner Sicht an der Authentizität dieses Romans gepaart mit wirklich liebevoll ausgestalteten, tiefgründigen und glaubhaften Charakteren von starken und selbstbewussten Frauen, die einem beim Lesen sofort ans Herz wachsen. Es gibt nicht viel Literatur dieser Art, das weiße Feld sollte man sich auf keinen Fall entgehen lassen. Die Autorin liebt ihre Figuren, das merkt man deutlich. 
Ich für meinen Teil kann nur sagen dass ich sie im Auge behalten werde und bei ihrem nächsten Roman schon bereit stehe. Das weiße Feld hat sich für längere Zeit in mein Gedächtnis eingebrannt, und ich werde diese Frauen bestimmt nicht so schnell wieder vergessen können. 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen