[Rezension] Angelika Waldis- Ich komme mit

Wunderraum Verlag
222 Seiten
ISBN- 978-3336547975




Klappentext


»Das Leben ist ein Geschenk. Man kann's nur einmal auspacken.«

Wie die alte Vita und der kranke Lazy über das Leben philosophieren und dabei zu Freunden werden.

Seit 42 Jahren wohnt Vita Maier in dem Haus in der Torstraße 6. Als junge Mutter ist sie hier eingezogen. Doch längst ist der Sohn aus dem Haus, der Mann unter der Erde. Für ihren Nachbarn, den Studenten Lazy, ist Vita die Alte von oben, denn für Lazy gibt es nur seine Freundin Elsie. Doch so plötzlich, wie die Liebe kam, und ebenso heftig, kommt die Krankheit. Sie verscheucht Elsie und die Zukunft. Im Treppenhaus liest Vita einen mageren, erschöpften Lazy auf und nimmt ihn zu sich, um ihn mit Wurstbroten aufzupäppeln. Eine ungewöhnliche, lustige und seltsam innige Freundschaft entsteht. Dann kommt der Tag, an dem ein neues Blutbild die Zuversicht kaputt macht. »Ich steige aus«, sagt Lazy. »Ich komme mit«, sagt Vita. Und so begeben sich zwei Lebensmüde auf eine verrückte letzte Reise.

Liebevoll ausgestattete Ausgabe mit Leinenrücken und Lesebändchen. (Gilt nur für die gebundene Ausgabe.)
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Autoreninformationen


Angelika Waldis, 1940 geboren, denkt immer noch, sie sei nicht alt. Kindheit in Luzern, Studium in Zürich, Journalismus, Heirat mit dem Gestalter Otmar Bucher. Hat mit ihm einen Sohn, eine Tochter und eine Jugendzeitschrift gemacht. Heute hat sie drei Enkel sowie Freuden und Ängste beim Bücherschreiben.

Meine Meinung

Uff. So dünne dieses Buch ist (auf dem Ebook Reader sogar nur rund 150 Seiten) so eindrücklich und direkt ist es auch. Der Schreibstil ist sehr speziell, absolut auf den Punkt, es wird genauso geschrieben wie man auch denken oder sprechen würde. Das macht das ganze sehr eindringlich, sehr ehrlich und ich finde auch, absolut passend zur Thematik, die in diesem Buch vorkommt. Ich brauchte durchaus ein paar Seiten bis ich in diesem Erzählstil drin war- so schonungslos und pointiert, wie er ist. 
In diesem Fall aber durchaus sehr positiv. 
Um ehrlich zu sein, die beiden Hauptfiguren des Romans, Vita und Lazy, fand ich zunächst beide nicht besonders sympathisch. Im Laufe der Zeit jedoch gewann ich sie lieb. Beide sind gebeutelt vom Schicksal, beide haben ihr Päckchen zu tragen. Und dennoch finden sie einer skurrilen Freundschaft zueinander, die sich ohne diese Päckchen wohl niemals entwickelt hätte. Und beide beschließen, alles hinter sich zu lassen und einem irrwitzigen Plan zu folgen. Ich liebe solche Bücher- sie zeigen, dass es nie zu spät für Abenteuer oder das Erfüllen von Träumen ist, und haben sowas leicht philosophisches, das sich aber still und leise im Hintergrund hält. Und ganz besonders gerne lese ich von mehr oder weniger unmöglichen Freundschaften.
Dieses Buch ist eine Perle- obwohl es ziemlich vorhersehbar ist gilt hier: Der Weg ist das Ziel. Man sollte den Weg zum Ende einfach genießen und sich hin und wieder zurücklehnen, um das Gelesene auf sich wirken zu lassen. Ganz sicher ist dieses Buch nicht für jeden was- ich würde sagen, definitiv eher für eine nachdenkliche, philosophisch angehauchte Zielgruppe. Dann aber wird man sicher seinen Spaß daran haben!

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