[Rezension] Chloe Benjamin- Die Unsterblichen

btb Verlag
476 Seiten
ISBN- 978-3442758197




Klappentext

Wie würdest du leben, wenn du wüsstest, an welchem Tag du stirbst? Sommer 1969: Wie ein Lauffeuer spricht sich in der New Yorker Lower East Side herum, dass eine Wahrsagerin im Viertel eingetroffen ist, die jedem Menschen den Tag seines Todes vorhersagen kann. Neugierig machen sich die vier Geschwister Gold auf den Weg. Nichtsahnend, dass dieses Wissen für jeden von ihnen auf unterschiedliche Weise zum Verhängnis wird. Simon, den Jüngsten, zieht es Anfang der 1980-er Jahre nach San Francisco, wo er nach Liebe sucht und alle Vorsicht über Bord wirft. Klara, verwundbar und träumerisch, wird als Zauberkünstlerin zur Grenzgängerin zwischen Realität und Illusion. Daniel findet nach 9/11 Sicherheit als Arzt bei der Army. Varya wiederum widmet sich der Altersforschung und lotet die Grenzen des Lebens aus. Doch um welchen Preis?

Autoreninformation

Chloe Benjamin, 28, lebt mit ihrem Mann, dem Schriftsteller Nathan Hill, in Madison, Wisconsin. Sie studierte literarisches Schreiben an der University of Wisconsin. Ihr Debüt "The Anatomy of Dreams" wurde mit dem Edna Ferber Fiction Book Award ausgezeichnet und stand auf der Longlist des Fiction First Novel Prize.

Meine Meinung 

Das Grundthema dieses Romans hat mich gleich ziemlich begeistert, noch bevor ich auch nur eine einzige Zeile gelesen hatte. Eine wahnsinnig interessante Frage: Wie würde ich leben, wenn ich mein eigenes Todesdatum wüsste? 
Dieser Frage widmet sich dieser aussergewöhnliche Roman. Vier Geschwister, die unterschiedlicher nicht sein könnten, erfahren ihr Todesdatum von einer Wahrsagerin. Das Buch ist nun gegliedert in vier Abschnitte, jeder aus der Sicht eines der Geschwister geschrieben. Jedes von ihnen geht unterschiedlich mit der Prophezeiung um- während die beiden jüngeren Geschwister Simon und Klara von Anfang an daran glauben dass es ein vorbestimmtes Schicksal gibt, weisen die beiden älteren Daniel und Varya von Anfang an jede Möglichkeit von sich, dass etwas an der Aussage der Wahrsagerin dran sein könnte. Und so lebt nun jeder von ihnen sein Leben- auf die ein oder andere Art. Und nach und nach zeigt sich, dass vielleicht doch nicht alles erfunden sein könnte... 
die zentrale Frage in diesem Roman ist, ob es ein vorbestimmtes Schicksal gibt oder nicht, und wie man mit dem Wissen darum umgehen kann. Und natürlich, ob man unbewusst in eine Richtung arbeitet wenn man glaubt, dies sei der Weg, der einem vorherbestimmt ist; Stichwort selbsterfüllende Prophezeiung. 
Mich hat dieser Roman einfach restlos begeistert- es stimmte für mich einfach alles angefangen beim bildhaften, geschliffenen Schreibstil mit wundervollen Bildern, über die alle auf ihre Art interessanten und sehr gut ausgestalteten Charaktere die man sogleich ins Herz schließt bis hin zu der Grundidee selbst, die die Autorin konsequent bis zum Ende fortführt. Stellenweise wird es sogar ein wenig philosophisch mit überaus lebensweisen Anklängen. 
Dieses Buch macht Spaß. Es ist stellenweise schmerzvoll, aufrüttelnd, nachdenklich machend- aber es macht wirklich Spaß. Ein wundervolles kleines Stück Literatur, das ich wirklich wärmstens weiterempfehle. Fünf von Fünf Sternen. 

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