Rowohlt Verlag 832 Seiten 28€ ISBN: 978-3-498-00303-6 *Reziexemplar* |
Der spanische Bestsellerautor Fernando Aramburu legt einen großen humanistischen Roman über einen Mann namens Toni vor. Toni ist ein Antiheld, der das Leben nicht liebt. Nur seinen Hund. Er fasst einen Entschluss: Er will allem ein Ende setzen. In genau 365 Tagen. Am 31. Juli beginnt das letzte Jahr, und dieser Roman hat 365 Kapitel, eins für jeden Tag. Die ersten Monate sind für Toni geprägt von Erinnerungen an seine Familie in der wechselhaften spanischen Geschichte, Beobachtungen seiner Landsleute und Erlebnissen, die ihn in seiner Weltsicht bestärken. Doch dann kommt es zu einer unerwarteten Begegnung mit einer Frau, deren Hund auch Toni heißt. Ein Zeichen! Und mit einem Mal gerät Tonis Plan ins Wanken.
Voller Herzenswärme, traurig, lustig, zutiefst berührend: ein meisterhaftes Werk. Die Chronik eines Countdowns, die auf fantastische Weise von der Hoffnung auf ein glückliches Leben erzählt. Für die spanische Kritik ist es schon jetzt ein Klassiker des 21. Jahrhunderts. (Quelle: Verlag)
Meine Meinung:
Generell ist dem Autor hier ein eindrückliches Bild in Romanform gelungen das zeigt was passiert wenn Menschen schweigen und nicht offen miteinander kommunizieren, was passiert wenn sich Abneigung und letzten Endes Hass über Jahre aufbaut und sich schließlich Bahn bricht.
Im Großen und Ganzen zuerst also ein recht deprimierendes Buch. Versteh mich nicht falsch, das kann ebenso interessant sein und mir kommt es ja bei Romanen am meisten auf die Charakterentwicklung an- und dafür ist der Roman perfekt. Anspruchsvoll und tiefgehend, manchmal derb und lebensnah. Doch, ich mochte es sehr und es hat mir Spaß beim Lesen gemacht, ganz besonders, als Toni wieder Hoffnung schöpfte.
Mein größter Kritikpunkt ist tatsächlich ziemlich offenkundig, gleich zu Anfang: Die Länge. Ja, ich weiß, manchmal lässt sich die Aussage eines Romans nicht in die üblichen 350 Seiten quetschen. Voll okay. Aber müssen es wirklich immer solche Ziegelsteine sein, die auch taugen würden, einen Einbrecher zu erschlagen? Ich finde: Nein. Ganz selten braucht ein Roman wirklich die Länge von 800 Seiten. 500- 600 Seiten hätten für die 'Mauersegler' in jedem Fall ausgereicht und hätten verhindert, dass das Buch stellenweise aufgeblasen und in die Länge gezogen wird. Unterm Strich kostet das in meiner Bewertung aber nur ein Herzchen, da der Rest einfach sehr überzeugend war.
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