[Rezension] Mary Beth Keane- Mit dir bis ans andere Ende der Welt


Eisele Verlag
464 Seiten
24€
ISBN: 978-3-96161-142-3
*Rezensionsexemplar*

Worum geht's? 

Irland in den 1960er Jahren: Nie hätte Greta gedacht, dass sie ihr Heimatdorf an der irischen Küste jemals verlassen wird – bis sie nach einem tragischen Unfall mit ihrer Schwester nach New York reist, wo die Beziehung der beiden auf eine harte Probe gestellt wird. Mit dir bis ans andere Ende der Welt erzählt von der Liebe in ihren verschiedenen Erscheinungsformen: Von der unerwarteten ersten Liebe zu einem anderen Menschen, von der Liebe einer Mutter zu ihren Kindern, von der Liebe zu einem Ort, an dem man sich ein Leben aufgebaut hat – und von der Angst, dieses Leben wieder zu verlieren. (Quelle: Verlag) 


Meine Meinung
:

Ich könnte das Ganze jetzt abkürzen indem ich sage: Ich liebs einfach. Aber dieses Buch hat auf jeden Fall eine differenziertere Betrachtung verdient. Der Eisele Verlag steht für mich bisher immer für Qualität und ich muss sagen, auch dieses Mal wurde ich nicht enttäuscht- ich könnte tatsächlich blind zugreifen, wenn das Buch von diesem Verlag kommt. 
Nun aber zum Buch selbst. Familiengeschichten kennt man in dem Genre ja wirklich zu Genüge. Viele sind auch wirklich ausgelutscht, es ist eben nichts neues mehr sondern immer wieder gleiches in hübschem Gewand. Auch hier haben wir eine Familiengeschichte, aber es fühlt sich tatsächlich frisch und neu an. Zwei Schwestern, vom Wesen her sehr unterschiedlich, gehen unterschiedliche Wege durchs Leben. Er ist zwar eine Nebenfigur, aber eine sehr wichtige- Michael Ward, der Tinker. Wir erfahren in diesem Roman einiges über deren Kultur, was mir ganz besonders gefallen hat. Ganz besonders spannend ist da natürlich der Gegensatz zwischen der fahrenden Gemeinschaft die nie lange irgendwo bleibt und den Sesshaften, zu denen Greta und ihre Familie zählen und die ihren Landstrich seit Generationen bewohnen. Diese Spannung zwischen den Figuren bietet eine ganze Menge Potential, das hier tatsächlich auch ausgeschöpft wird. Die Autorin geht liebevoll in die Tiefe, aber nie so sehr, dass es langweilig würde. Sie erzählt schwierige oder auch traurige Zusammenhänge mit einer gewissen mühelosen Leichtigkeit, die mir sehr gefallen hat. Die Unaufgeregtheit beizubehalten und trotzdem tiefe Emotionen zu transportieren ist eine Kunst, die hier wahrlich gelingt. Sprachlich ist dieser Roman auf jeden Fall ein Genuss, ist dabei aber leicht und süffig zu lesen. Ich merkte gar nicht, dass ich plötzlich schon die Hälfte durch hatte- ein echter Pageturner, ein Buch, das einen fesselt. Die Figuren wuchsen mir allesamt schnell ans Herz, ich interessierte mich für ihr Schicksal und ihre Träume, Wünsche und Nöte. Und auch jetzt, nachdem ich das Buch beendet habe, lässt mich die Familiengeschichte noch nicht so ganz wieder aus ihren Fängen. Sie eignet sich sowohl für den sommerlichen Liegestuhl wie auch als Lektüre an einem verregneten Wochenende. Ich empfehle den Roman vorbehaltlos weiter. 

Meine Bewertung: 💙💙💙💙💙




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