[Rezension] Sue Monk Kidd- Das Buch Ana


btb Verlag
576 Seiten
12€
978-3-442-77144-8

Worum geht's?

Im Jahr 16 nach Christus, im von den Römern besetzten Galiläa: Ana wächst in einer wohlhabenden jüdischen Familie auf. Sie ist ein kluges Mädchen mit rebellischem Geist und messerscharfem Verstand. Sie lernt Lesen und beginnt, heimlich Geschichten zu schreiben. Als sie vierzehn ist, soll sie an einen alten Witwer verheiratet werden. Auf dem Markt wird sie ihm vorgeführt und ist entsetzt. Ein junger Mann mit dunklen Locken und sanften Augen erkennt ihre Verzweiflung und hilft Ana. Ihre Begegnung wird alles verändern.


Wie keine andere Autorin versteht es Sue Monk Kidd, Frauen eine Stimme zu geben, die sich dem Rollenverständnis ihrer Zeit widersetzen. »Das Buch Ana« ist eine spannende Geschichte weiblicher Selbstfindung in einer Zeit, in der Frauen Lernen und Schreiben verboten war. Ana folgt ihrer Sehnsucht, sie kämpft für ihre Freiheit, und sie schreibt die Geschichte, die wir alle zu kennen glauben, neu. (Quelle: Verlag)


Meine Meinung: 

Das gewählte Thema ist schon mutig, dachte ich beim erstmaligen Lesen. Die Jugend- und frühen Erwachsenenjahre von Jesus, in dessen Leben es in diesem Roman eine Ehefrau, Ana, gibt. Ich mag es, wenn Autor*innen historische Gegebenheiten neu und künstlerisch interpretieren- und ich kenne auch Sue Monk Kidd, die mit ihren Werken 'Die Bienenhüterin' und 'Die Erfindung der Flügel' nachhaltigen Eindruck in meinem Lesegedächtnis hinterlassen hat. Schon bei ihren vergangenen Werken zeigte sich, dass sie keine Angst hat Frauen eine Stimme zu geben und auch prekäre Themen zu bearbeiten (zum Beispiel traute sie sich, als weiße Autorin aus der Sicht eines schwarzen Sklavenmädchens zu schreiben). Ich mag mutige Frauen, und auch hier wird wieder ein Thema bearbeitet das bei manchen Leser*innen einen Aufschrei verursachen kann. Ich muss sagen, ich war restlos begeistert. Die sprachliche Virtuosität, die bunt gemalten Bilder in den Sätzen und die brilliant ausgearbeiteten Charaktere haben mich nachhaltig beeindruckt. Sue monk Kidd ist für mich der Garant für fesselnde Geschichten, die aber nie übertrieben oder gar schmalzig oder kitschig werden. Dafür sind sie immer berührend und bleiben ganz lange im Gedächtnis. Ganz großes Kino- die Protagonistin Ana ist ein Mädchen und später Frau, die mir sehr nahe war. Ich verstand ihre Nöte, ihre Ängste und weinte und lachte mit ihr, als sie durch ihr Leben ging. Als ich das Buch zuschlug und sie verlassen musste war es wie Abschied nehmen von einer Freundin. Wer dieses Buch nicht liest, ist selber schuld. 

Meine Bewertung: 💙💙💙💙💙


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen