[Rezension] C.E. Bernard- Die Schneekönigin


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18€
368 Seiten
ISBN 3764532793
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Worum geht's? 


Jeder kennt ihre Geschichte: Weit im hohen Norden lebt die Schneekönigin in ihrem kalten Palast. Sie ist ein Monster, das Kinder entführt und Eiskristalle in ihre Herzen treibt. Doch ich glaube nicht daran. Im Gegenteil: Ich will, dass die Schneekönigin mein Kind rettet! Denn die Gunst des Winters und seiner eisigen Stürme gehört meinem Reich seit Generationen. Erst als am Tag der Winterwende ein geheimnisvoller Luchs auftauchte, sandte die Schneekönigin mir ihren Zorn. Doch ich werde ihre drei Prüfungen bestehen und meinen Sohn retten. Sogar, wenn ich dabei selbst zu Eis erstarren werde ...

Meine Meinung: 

Ich kannte C.E. Bernard von ihrer Palace Saga, bei der ich damals eine der Leserinnen der ersten Stunde war. Damals machte ich die Erfahrung dass die Idee einfach großartig war, das ganze aber leider ab dem zweiten Band in eine seichte Liebesschmonzette mit typischem Hin und Her abdriftete. Deshalb war ich bei der Schneekönigin auf der Hut. Aber bezüglich der Romantik hätte ich mir keine Sorgen machen müssen- die Protagonistin Greta ist seit langem verheiratet und die Beziehung steht nicht im Vordergrund. Generell ist das Setting nicht historisch genau, es ist politisch korrekt (weibliche Burgherrin, Holzfällerinnen, systemische Entscheidungen in der Gemeinschaft). Die Autorin löst das so, dass es sich um eine Insel im Fjord handelt die ausser im tiefen Winter vom Festland und somit dem normalen 19. Jahrhundert abgeschnitten ist. Somit hat sich ein eigenes Habitat gebildet, in dem andere gesellschaftliche Regeln gelten. Da es sich um ein Märchen handelt das gar keinen Anspruch auf historische Genauigkeit erhebt, konnte und kann ich damit leben und finde es gut gelöst. Hier zeigt sich die erste Gesellschaftskritik, die ziemlich organisch in die Geschichte eingewebt ist (Frauen auf dem Festland dürfen nicht arbeiten, sind nicht gleichberechtigt etc.). Aus diesen Gründen möchte die Burgherrin Greta vermeiden, aufs Festland zu ziehen, als es auf der Insel Schwierigkeiten gibt. Generell ist 'die Schneekönigin' sehr gelungen. Ich finde man kommt gut an die Charaktere heran- gleichwohl handelt es sich natürlich um eine klassische Heldenreise, ein klassisches Abenteuer- aber es ist definitiv ein Abenteuer für Erwachsene, denn es ist schonungslos, mystisch, düster und stellenweise auch grausam. Was mir sehr gut gefallen hat war, dass die Autorin auf das klassisch kitschige Ende verzichtet und eine Welt zeichnet, in der es kein wirkliches Happy End geben kann. Ein Twist am Ende des Märchens hat mich schon ziemlich überrascht- und auch die Probleme der Gegenwart (Klima) wird gekonnt in die Geschichte eingewebt. Als eingefleischte Feministin hat mich gefreut, dass es fast nur weibliche Hauptfiguren gibt. Für mich ein sehr lesenswertes Buch mit einer Sache die mir nicht gefallen hat- die ich aber nicht spoilern will. Somit gibt es von mir 4 gute Herzchen. 


Meine Bewertung: 💙💙💙💙🤍

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